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Lesen lernen

23. Dezember

K – K – R – KR – O – KRO – K – O – KROK – O – D – KROKO – B – D – I – KROKOD – I – L – KROKODI – KROKODIL.

Da haben wir es ja. Prima. Krokodil. Hast Du toll gemacht. Hat drei Minuten gedauert. So, und jetzt das nächste Wort. Mein Sohn ist in der ersten Klasse und lernt lesen, wie man das halt so macht, in der Ersten. Und jetzt das nächste Wort. Komm, los geht’s.

Ich schau auf das Blatt - noch ca. 25 Wörter. Ein Gefühlscocktail von innerer Lähmungserscheinung und Panikattacke breitet sich in mir aus. Ich suche nach positiven Erlebnissen in der Vergangenheit. Ah ja, die größeren drei Kinder haben schon lesen gelernt. Kinder können prinzipiell lesen lernen. Das geht dann plötzlich ganz schnell. Zweite Klasse - alle Harry-Potter-Bände …  Ich fasse wieder Mut. Geduld. Geduld. Die Geduld wächst ins Unermessliche. Ich lächle aufmunternd. Als Eltern kann man da ja auch gar nicht anders. Das sind die Gene und die Hormone. Gleich kannst du wieder spielen.

Gott hat uns allen auch mal ein Wort zu lesen aufgegeben. An Weihnachten vor 2000 Jahren. Und ich stottere da so rum. Schon über 40 Jahre versuche ich es zu buchstabieren. Langsam dringt der Sinn der Buchstaben und Silben in mein Hirn. Oft vergesse ich und dann muss ich wieder von vorne anfangen. J - E - S - U - S. Totale Selbstaussage Gottes: Alles hat Sinn - Gott ist ein Du und will mit Dir reden - Du bist geliebt - Vergebung ist möglich - Freue dich und fürchte dich nicht …

Und was macht Gott jetzt? Er lächelt aufmunternd und schaut mir beim Lesen zu. Er freut sich und ist stolz auf mich. Er kann auch nicht anders. Ja, ja, die Gene und die Hormone.

Bistum Augsburg
Heidi Esch
Bistumsseelsorgerin in der Diözese Augsburg für hauptamtliche pastorale Mitarbeiter/-innen

In diesem Jahr ist es anders…

23. Dezember

Werden wir die Advents- und Weihnachtslieder neu singen (lernen)?

Auf welchen Boden werden die alten Texte der Sehnsucht und Verheißung fallen?

Erreichen Sie unsere Herzen?

Vermögen sie uns zu trösten und neu aufzurichten?

„Die Nacht ist vorgedrungen,
der Tag ist nicht mehr fern.
So sei nun Lob gesungen
dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet,
der stimme froh mit ein.
Der Morgenstern bescheinet
auch deine Angst und Pein.“

Das Lied von Jochen Klepper (1938) spricht mich in diesem Jahr besonders an. Wir kennen Nächte, die auf uns eine gewisse Faszination und Anziehung auslösen. Aber es gibt auch andere Nächte in unserem Leben: schlaflose Nächte, finstere Nächte, einsame Nächte, angstbesetzte Nächte, durchwachte Nächte.

Wie gut tut ein kleines Licht in der Dunkelheit, ein Beistand in der Einsamkeit und Angst. Der Morgenstern ist ein solcher Lichtblick und Beistand, denn er kündigt den neuen, hellen Tag an.

In der Bibel steht der Morgenstern für Jesus Christus, der sagt: „Ich bin bei euch alle Tage!“

Erzbistum Bamberg
Stefan Fleischmann
Subregens in den Priesterseminaren Bamberg und Würzburg

Über Ihre Meinung zum Text würde er sich freuen: Den Autor erreichen Sie unter der E-Mail-Adresse stefan.fleischmann@erzbistum-bamberg.de.