Gemalt auf Papier oder Pappe, ausgeschnitten und ins Fenster gestellt oder direkt ans Fenster gepinselt, an Autoscheiben geklebt oder mit Malkreide auf die Straße gemalt. Sie waren allgegenwärtig in diesem Frühjahr, die Regenbögen. Auch meine beiden Kinder haben Regenbögen gemalt und ins Fenster gestellt.
Der Regenbogen, der Himmel und Erde verbindet, ist schont seit jeher ein Symbol der Hoffnung. Kein Wunder, dass dieses Symbol im Frühjahr diesen Jahres Hochkonjunktur hatte. „Alles wird gut“ war auf vielen der bunten Regenbogenbilder zu lesen. Ein Wunsch, eine voller Hoffnung geschriebene Botschaft, die gerade in Verbindung mit den bunten Farben des Regenbogens nicht nur die Kinder in der Phase des harten Lockdowns und des extremen „social distancing“ immer wieder aufgebaut hat. Bei Spaziergängen haben wir oft Regenbögen gezählt und so immer wieder gespürt: Wir sind nicht allein. Der Regenbogen war in dieser Zeit ein nonverbales Zeichen der Verbundenheit und gleichzeitig das Symbol für die Hoffnung auf Besserung der Lage.
Im Buch Genesis Kapitel 9 in der Noah Geschichte setzt Gott seinen Bogen in die Wolken als Zeichen seines Bundes mit den Menschen, als Zeichen dafür, dass er da und nah ist. Dieses Da- und Nah sein wird in der Menschwerdung Gottes in Jesus, auf die wir uns nun im Advent vorbereiten noch augenscheinlicher (noch spürbarer). Im Advent erzählen die Krippen, die aufgestellt werden dieses Ereignis der Menschwerdung ohne Worte. In Regensburg gibt es in diesem Jahr erstmalig einen ökumenischen Krippenweg durch die Altstadt. Unter dem Titel „Regensburg folgt dem Stern“ sind Krippen unterschiedlichster Stile und Herkunft an insgesamt 61 Stationen aufgebaut.
Auch jetzt im Advent werden wir uns mit den Kindern zu Spaziergängen auf den Weg machen, nun nicht mehr um Regenbögen zu zählen, sondern um die Krippen des Krippenweges zu betrachten und uns von ihrer wortlosen Botschaft ansprechen lassen: „Ich bin da“.
Bistum Regensburg
Andreas Dandorfer
Fachstelle Ehe und Familie des Bistums Regensburg