Jetzt, wo die Tage kürzer werden und die Abende weniger von Biergarten und Feierabend mit Freunden geprägt sind, sondern wieder mehr vom Genießen des Feuers im Kaminofen und gemütlichem Sitzen auf der Couch, jetzt ist wieder mehr Zeit für stille Gedankengänge.
Und die führen mich gerade in der dunkleren Jahreszeit, die manchmal etwas melancholisch anmutet, oft zurück zu verstorbenen Familienmitgliedern. Und das genieße ich. Ob meine Großeltern oder mein verstorbener Vater - ich erinnere mich gerne an sie.
Und auch wenn ich im Alltag ab und zu an sie denke, so ist es doch etwas Anderes, sich bewusst an Gespräche und gemeinsame Erlebnisse zu erinnern. Und ich finde, das passt in die Adventszeit. Denn es ist für mich immer auch eine Zeit, in der ich mich viel mit meiner Familie beschäftige. Und dazu gehören Gedanken an die Zukunft - vor allem an die meiner Kinder - genauso wie Gedanken an die Vergangenheit, ein Rückbesinnen auf die Personen, die mich mit zu dem Menschen gemacht haben, der ich jetzt bin.
Familie ist für mich nicht nur das gelebte Jetzt. Es ist etwas, das dein ganzes Leben prägt. Und es ist nicht umsonst auch in der Vergangenheit zu schwelgen. Denn oft verstehe ich erst durch den zeitlichen Abstand, was Menschen meiner Familie mir Gutes wollten und wie sie mir geholfen haben. Auch das ist für mich Vorbereitung auf Weihnachten, auf meinen inneren Frieden zum Fest.
Erzbistum München und Freising
Ertl Maria
Freie Radioredakteurin beim Sankt Michaelsbund