Als sie aufbrachen, wussten sie nicht, wie ihr Ziel aussehen würde. Sie wussten nur: Eine solche Sehnsucht hatten sie nie zuvor gespürt. Sie hatten diesen Stern gesehen. Und beschlossen, ihm zu folgen. Verrückt, haben viele gesagt. Aber sie lassen sich nicht abbringen: Mit dem Wertvollsten in ihren Händen, dem Kostbarsten das sie haben, machen sie sich auf den Weg...
Kennen Sie das auch: Ich setze alles auf eine Karte, ich verfolge ohne Kompromisse ein Ziel, weil ich weiß: Es lohnt sich.
Ich erkenne mich da wieder in der Geschichte von den Sterndeutern, die aus dem Osten kamen, um den neugeborenen König zu suchen. Sie ermutigt mich, immer wieder auch auf meine Intuition zu vertrauen und sie nicht immer wieder mit vielen vernünftigen Gründen totschlagen zu lassen wie dieser Herodes, der sich sofort an seine „Gelehrten“ wendet, an die nüchternen Rationalisten, an den „Verstand“, um wieder alles korrekt einordnen zu können. Komisch, dass er erschrickt vor diesem Kind, das sie suchen. Warum? Kinder sind spontan, lebendig und lassen sich nicht befehlen und einordnen.
Ein schönes Bild - finde ich - auch für meine Suche nach dem, was in mir lebendig sein möchte. Da gibt es immer wieder auch die Stimmen, die mich da eher zurückhalten wollen: „Sei doch vernünftig! Sei doch mal realistisch! Das geht doch eh nicht! Du mit deinem Idealismus!“
Aber im Blick auf die Geschichte von den Sterndeutern habe ich wieder Lust, ihr neu zu folgen: Meiner Sehnsucht nach dem lebendigen Kind in mir.
Bistum Eichstätt
Thomas Schrollinger
Referent für Konzeption und Innovation im Bistum Eichstätt