Die Adventszeit - von einer ruhigen Zeit der Besinnung war ich als Mutter von zwei kleinen Kindern in den letzten Jahren mehr als nur ein bisschen entfernt. Vielmehr hatte der Advent wirklich die Bedeutung eines Countdowns auf Weihnachten.
Aber nicht immer schneller werden, sondern eigentlich das Gegenteil ist ja der Sinn: Entschleunigen. Das spreche ich als Alleinerziehende in diesem Jahr mit noch mehr Hohn aus als sonst. Aber irgendwie schulde ich es dann doch meinen Mädels und auch mir, dass ich es wenigstens versuche.
Basteln hilft mir dabei allerdings wenig, Backen ebenso wenig. Aber jeder, denke ich mir, hat doch seine Möglichkeit, seine eigene Auszeit im Alltag zu finden. Und siehe da: ich bin fündig geworden. Und zwar mit etwas so Banalem wie Stall-Ausmisten.
Das mag jetzt komisch klingen. Aber ich habe das jetzt jeden Dienstag zu unserer Insel erklärt. Meine Mädels und ich in Eintracht ganz allein am Arbeiten an der mehr oder minder frischen Luft und danach gemeinsam unser Pferd verwöhnen, der diese Aufmerksamkeit sehr genießt. Denn auch für es lässt die Hektik im Alltag oft zu wenig Zeit übrig.
Gemeinsame Zeit genießen - ohne mediale Einflüsse, Ablenkung oder großen Unternehmungsgeist. Auch das kann Advent und Besinnung auf das Wichtige im Leben sein - auf die Familie. Und genau der gilt ja das Weihnachtsfest.
Erzbistum München und Freising
Maria Ertl
Freie Radioredakteurin beim Sankt Michaelsbund