Mit Kindern wurde mir erst wieder richtig bewusst, warum der Advent Advent heißt. Es ist die Zeit der Ankunft, d.h. des Wartens, bis das Anzukommende auch endlich da ist. Die vier Wochen des Advents können unendlich lange werden, vom Anzünden der ersten Kerze auf dem Adventskranz bis zum Besuch der heiligen Messe am 24.12. und – natürlich – den heiß ersehnten Geschenken unter dem von Kerzenlicht scheinenden Weihnachtsbaum.
In dieser Zeit kann man das quälend langsame Zerrinnen der Zeit förmlich erspüren und die Vorfreude auf das, was da ist und kommen wird. Schon am ersten Tag nach dem 1. Advent die drängende Frage, wann endlich die zweite Kerze angezündet werden darf, und ob der Nikolaus vielleicht sich verspätet. Geschäftig sein vertreibt die Zeit. So kann man am 4.12. Barbarazweige schneiden und darauf hoffen, dass schöne Blüten an Weihnachten die Stube schmücken. Die anfangs schmucklosen Zweige zeigen nach einigen Tagen auch, dass etwas reift, man kann sehen, man kommt dem Fest näher.
Darüber hinaus sind die schönen Stunden des gemeinsamen Bastelns, Plätzchen und Stollen Backens und, sofern es die Witterung erlaubt, Schneemänner und -frauen bauend, alljährlich wiederkehrende Konstanten gemeinsamer Erlebnisse, die im besten Sinne die Wartezeit verkürzen und die Ohnmacht des Wartens vertreiben. Es sind diese Adventsmomente, die den Advent als etwas ganz Besonderes auszeichnen.
Tobias Bevc
Friedensreferent bei Pax Christi
Bistum Augsburg