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"Damit niemand auf der Strecke bleibt!"

17. Dezember

Montagmorgen 11 Uhr im Königssaal des Hofer Hauptbahnhofs. Festakt: „100 Jahre Bahnhofsmission.“ Das Motto: „Damit niemand auf der Strecke bleibt.“ Der Ursprung: Vor allem Mädchen und junge Frauen, die vom Land in die Stadt kommen, Schutz und Orientierung bieten.

Und heute? Menschen, die ankommen und abfahren, willkommen heißen und begleiten: ein Kaffee, ein belegtes Brötchen, ein tröstendes Wort oder ein Beratungsgespräch. Vieles hat der 140 Jahre alte Hauptbahnhof in Hof schon gesehen und erlebt, z. B. Anfang Oktober 1989. 35 Jahre ist das her, als auch hier die Bahnhofmission genug zu tun hatte und der erste Zug mit den DDR-Flüchtlingen aus Prag ankam.

Ich bin in dieser Feierstunde sehr beeindruckt, denn es gibt wirklich Menschen, die sich in verschiedenen Ämtern und Aufgaben zum Diener und zum Letzten machen, im wahrsten Sinne des Wortes: Eine Ehrenamtliche berichtet, dass sie immer wieder Koffer geschleppt hat; aber es hat ihr nichts ausgemacht, sondern vielmehr froh gemacht, etwas Sinnvolles getan zu haben. „Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.“ (Mk 9,35) Das heißt so viel wie: „Wer der Erste sein will, der Beste, der Schlauste, der Größte, der soll Diener aller sein und sich hinten anstellen.“

Ich sitze im Königssaal. Die Ehrenamtlichen werden als die wahren Könige des Tages bezeichnet. Zu Recht, damit niemand auf der Strecke bleiben muss! Jesus nimmt dabei ein Kind in den Blick, schwach und klein, und gibt den Jüngern mit dieser neuen Lebenshaltung des königlichen Dienens eine Perspektive, einen neuen Sinn, einen Lebenssinn: „... der nimmt mich auf; und wer mich aufnimmt, der nimmt nicht nur mich auf, sondern den, der mich gesandt hat.“ (Mk 9,37) Der Lohn ist das Größte und Beste, was uns passieren kann: In der jesuanischen Haltung des Dienens den menschgewordenen Gott der Liebe umarmen.

Stefan Fleischmann, Leitender Pfarrer im Seelsorgebereich Hofer Land

Erzbistum Bamberg