Montagmorgen 11 Uhr im Königssaal des Hofer Hauptbahnhofs. Festakt: „100 Jahre Bahnhofsmission.“ Das Motto: „Damit niemand auf der Strecke bleibt.“ Der Ursprung: Vor allem Mädchen und junge Frauen, die vom Land in die Stadt kommen, Schutz und Orientierung bieten.
Und heute? Menschen, die ankommen und abfahren, willkommen heißen und begleiten: ein Kaffee, ein belegtes Brötchen, ein tröstendes Wort oder ein Beratungsgespräch. Vieles hat der 140 Jahre alte Hauptbahnhof in Hof schon gesehen und erlebt, z. B. Anfang Oktober 1989. 35 Jahre ist das her, als auch hier die Bahnhofmission genug zu tun hatte und der erste Zug mit den DDR-Flüchtlingen aus Prag ankam.
Ich bin in dieser Feierstunde sehr beeindruckt, denn es gibt wirklich Menschen, die sich in verschiedenen Ämtern und Aufgaben zum Diener und zum Letzten machen, im wahrsten Sinne des Wortes: Eine Ehrenamtliche berichtet, dass sie immer wieder Koffer geschleppt hat; aber es hat ihr nichts ausgemacht, sondern vielmehr froh gemacht, etwas Sinnvolles getan zu haben. „Wer der Erste sein will, soll der Letzte von allen und der Diener aller sein.“ (Mk 9,35) Das heißt so viel wie: „Wer der Erste sein will, der Beste, der Schlauste, der Größte, der soll Diener aller sein und sich hinten anstellen.“